Weniger ist mehr

Slow Living bedeutet wörtlich übersetzt „langsam leben“ und bezeichnet eine Lebenshaltung, die nicht nur das Wohnen, sondern alle Bereiche unseres Lebens umfasst. Doch was steckt genau dahinter? Woher kommt dieser Begriff, was bedeutet er für unser Leben und Wohnen?

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Foto: shuruev/stock.adobe.com

Slow Living im Wohnbereich bedeutet eher dezente Farben und schlichte Möbel in Kombination mit natürlichen und qualitätvollen Materialien.

Im Zentrum des Lifestyles Slow Living steht Langsamkeit und Entschleunigung sowie Natürlichkeit, Bewusstsein und Reduzierung in allen Bereichen des Lebens – im Alltag, beim Konsum und in den eigenen vier Wänden. Entsprechend werden hier zum Beispiel Möbel oder Accessoires in schlichtem Design und aus natürlich gefertigten Rohstoffen angeboten, die eine Wohlfühlatmosphäre für das Zuhause versprechen.Wie hat sich dieser Lifestyle entwickelt?

Sehnsucht nach Entschleunigung

Das Gefühl zu haben, schnell noch etwas erledigen zu müssen, selbst wenn scheinbar alles abgearbeitet ist – Stress ist allgegenwärtig, ob auf der Arbeit oder im Privatleben, ständig muss alles flexibel unter einen Hut gebracht werden. Dabei hat die Geschwindigkeit zugenommen und mit fortschreitender Digitalisierung und permanenter Erreichbarkeit bleibt kaum noch Zeit für Pausen und Erholung. Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Menschen als Reaktion darauf ihr Leben in ruhigere Bahnen lenken möchten. So entwickelte sich bereits in den letzten Jahren eine Bewegung, die Langsamkeit, Bewusstheit und Achtsamkeit in den Mittelpunkt stellt – abseits von Stress und Konsum finden sich Begriffe wie Slow Food, Slow Travel, Slow Work, Slow Wood und eben Slow Living. Generell geht es darum, einen Gang herunterzuschalten und sich mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben zu nehmen. Diese Lebensphilosophie ist immer wieder gefragt und aktueller denn je.

S.L.O.W.

Den Begriff „Slow Living“ prägt das Akronym „Slow“ aus den Anfangsbuchstaben der vier Begriffe sustainable (nachhaltig), local (lokal), organic (bio) und whole (ganzheitlich).

Strukturiert und bewusst leben

Durch einen strukturierten Alltag soll mehr Zeit übrig bleiben für die schönen Seiten des Lebens.

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Foto: Farrow & Ball

Zum Trend von Slow Living passt Ordnung. Denn in einem aufgeräumten Zuhause lässt es sich besser entspannen.

Ziel ist Entschleunigung und damit die Möglichkeit, Routinen bewusst zu erleben sowie den Alltag genussvoll und durchdacht zu gestalten. Dabei spielt das eigene Zuhause eine große Rolle.

Das Zuhause als Herz unserer Werte

In unseren Wohnräumen sollten wir das Wesentliche im Leben ausloten und versuchen, es in unser Umfeld zu integrieren. (…) Ein Haus sollte das Herz, den Kern und das Fundament unserer Werte widerspiegeln – alles, was uns hilft, unserem Innersten näher zu kommen. Denn beim Slow Living geht es nicht um einen bestimmten Stil, sondern um unsere ganz persönliche Auffassung davon. Unsere Wohnräume sollten wir so gestalten, dass sie ihren jeweiligen Funktionen für uns entsprechen, nicht umgekehrt. Auf welche Weise aber kann das in den eigenen vier Wänden realisiert werden?

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Foto: Hamberger Flooring / Haro

Dielen aus dem natürlichen Material Holz tragen dazu bei, dass sich eine ruhige und gemütliche Atmosphäre entfalten kann.

Reduziert, natürlich, dezent und geordnet

Klare, schlichte Formen und Linien sind Merkmale dieses Lifestyles. Die Möbel sind geradlinig und die Farben eher dezent. Natürliche und qualitätvolle Materialien wie z. B. Holz, Stein oder Baumwolle sorgen für mehr Wohnlichkeit. Besonders nachhaltige Gegenstände, die langlebig sind und multifunktional genutzt werden können, werden bevorzugt. Außerdem lautet die Devise: Aufräumen und Überflüssiges aussortieren, es bleibt nur das, was ein wichtiger Teil des Lebens ist. Wie bereits gesagt: Beim Slow Living geht es darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wichtig sind auch die klar zugeordneten Funktionen der Räume, die einen harmonischen Gesamteindruck hervorrufen. Auf diese Weise kann das Zuhause zum Ruhepol zum Abschalten und Herunterkommen werden.

Farbe, Material und Ordnung

In Bezug auf die Farbigkeit empfiehlt sich in diesem Kontext Stein-, Sand und Holztöne, Farbklänge, die mit den anderen Materialien im Raum korrespondieren. Ratsam ist es, die Räume genau dem Zweck entsprechend, dem sie dienen, zu gestalten. Es ist zum Beispiel wichtig, ein aufgeräumtes Schlafzimmer zu haben, um zur Ruhe kommen zu können. Auch wenn sich das Homeoffice am Esszimmertisch nicht vermeiden lässt, sollte es gut organisiert sein und die Möglichkeit bieten, Ordnertürme und Laptop mit wenigen Handgriffen verstauen zu können. Räume gestalten in entschleunigten, hellen und warmen Grau-, Greige- und Weißtönen, um so neutrale Wandflächen zu schaffen. Sie greifen hier auf besondere, meist natürliche Pigmentfarben zurück. Die Räume des Lifestyles Slow Living fühlen sich modern, aber nicht kühl an. Ein leicht gedeckter, neutraler Farbton bildet die Hintergrundfarbigkeit.

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 Foto: Jan Wesselmann

Helle und warme Grau-, Greige und Weißtöne sind im Slow Living Lifestyle angesagt und schaffen neutrale Wandflächen.

Die Farbigkeit im Slow Living sollte dezent und schlicht sein, in einer natürlichen Sequenz, die das Auge so anspricht, dass die Farben weder laut noch bunt sind. Leise und farbige Töne funktionieren dabei auch.“ Im Interview erklärt er, warum die Akustik ein Haupthebel ist, um ein entschleunigtes Zuhause zu schaffen.

Auf Natürlichkeit und Nachhaltigkeit achten

Auch in Bezug auf die im Slow Living bedeutenden Schlagworte wie Natürlichkeit und Nachhaltig kann der Maler oder die Malerin viel bieten: „Wir gestalten ganz viel mit Lehm und Kalk. Hier setzen wir auf deutsche Produzenten und kurze Wege. Außerdem arbeiten wir mit wertigen Produkten und zeitlosen Designs.

Das Wesentliche in den Fokus nehmen

Die Reduzierung auf das Wesentliche, auf die im Slow Living so viel Wert gelegt wird, ist ja für jeden von uns etwas ganz Eigenes. Es geht uns als Gestalter darum, herauszufinden, was für unseren Kunden das Wesentliche ist. Selbst wenn das Wohnzimmer komplett umgestaltet werden soll, raten wir gerne dazu, sich nicht von allem zu trennen, sondern vielleicht Großmutters Kommode in die neue Gestaltung zu integrieren. Es schenkt Sicherheit und Wohlbefinden, sich mit Dingen zu umgeben, in denen Erinnerungen stecken, die positive Gefühle wecken. Daraus kann ein durchaus attraktiver Stilmix entstehen.

 

 

   
© www.maler-huesges.de

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