In Wohnräumen muss aus unterschiedlichen Gründen für einen Austausch von Raumluft gesorgt werden. Menschen nutzen diese Räume und benötigen für Ihre Gesundheit einen ausreichenden Luftaustausch. Zudem wird durch die Nutzung der Wohnräume Feuchtigkeit in die Raumluft eingetragen, die nach außen abgeführt werden muss. Im Sommer müssen Wärmelasten abgeführt werden und wenn im Wohnraum raumluftabhängige Feuerstätten betrieben werden, muss ausreichend Verbrennungsluft nachgeführt werden.

Gesundheitliche Lüftung (Hygiene)

Bewohner benötigen für ihr gesundheitliches Wohlbefinden ausreichend geeignete Luft zum Atmen. Sauerstoff wird zugeführt und Kohlendioxid (CO²) muss abgeführt werden. Durch das Kochen, die Reinigung oder die Möblierung werden zudem Geruchsstoffe oder flüchtige organische Bestandteile (VOC) in die Raumluft eingetragen, die ebenfalls nach außen abgeführt werden müssen. Krankheitserreger wie Viren werden durch einen Luftaustausch in der Raumluft minimiert.

Lüftung zur Feuchtigkeitsabfuhr (Bautenschutz)

Im Gegensatz zur gesundheitlichen Lüftung berücksichtigt die Lüftung zur Feuchtigkeitsabfuhr in erster Linie die in die Raumluft eingetragenen Feuchtelasten. Dabei müssen zwei Ursachengruppen differenziert werden:

- die nutzungsunabhängigen Feuchtequellen aus den Bauprozessen oder aufgrund von Bauschäden, sowie

- die nutzungsbedingten Feuchtequellen aus Lebens- und Wohnprozessen.

Nutzungsbedingte Feuchtelasten sind über die gesamte Nutzungszeit der Wohnräume wiederkehrend. Diese Feuchtelasten werden durch den Nutzer u.a. aufgrund der Atmung, der Transpiration, der Körperreinigung, der Wäschetrocknung oder des Kochens in die Raumluft eingetragen.

In Abhängigkeit der nutzungsbedingten Feuchtelasten, dem Raumvolumen und der Raumlufttemperatur ergibt sich der Feuchtgehalt de Raumluft. Kühlt sich die Raumluft an kälteren Bauteiloberflächen ab, kann es in Abhängikeit vom Feuchtegehalt der Raumluft und der Bauteiloberflächentemperatur zu einer Auffeuchtung der an die Raumluft angrenzenden Bauteilschichten von (Außen)Wand, Fenster, Decke oder Boden kommen.

Feuchtelasten werden in Abhängigkeit des Feuchtegehalts der Außenluft durch einen Luftaustausch der Raumluft nach außen abgeführt. Die dafür notwendige Lüftung hängt von den Feuchteeinträgen in die Raumluft durch die Nutzung ab.

Sommerliche Lüftung zur Abfuhr von Wärme

Im Sommer kommt es aufgrund der solaren Wärmestrahlung und interner Wärmequellen zu einem Temperaturanstieg in den Räumen. Die sommerliche Lüftung dient ergänzend (über den aus gesundheitlicher Sicht hinausgehenden Luftaustausch) zur Abfuhr von Wärmelasten. Eine wesentliche Einflussgröße zur Begrenzung sommerlicher Innentemperaturen stellt die Möglichkeit eines höheren Luftaustausches während der Nacht dar.

Einfluss eines Lüfungssystems auf den Energiebedarf

Wird während der Heizperiode erwärmte Raumluft gegen kältere Außenluft ausgetauscht, muss die Außenluft wieder auf die Raumtemperatur erwärmt werden. Diese Lüftungswärmeverluste hängen von der ausgetauschten Luftmenge, dem Temperaturverhältnis zwischen der zu- und abgeführten Luft, der Regelung des Volumenstroms und der Abluftwärmenutzung ab.

 

Im Klartext:

Der Nutzer ist immer für das Funktionieren des Lüftungssystems entscheidend. Deshalb muss er "mitwirken", in der er "ausreichend" heizt, lüftet, "unschädlich" seine Möbel platziert!

kurzum: das Pferd ist nur so gut wie sein Reiter - die Lüftung funktioniert nur so gut, wie der Nutzer agiert. Dies setzt voraus, dass "Dritten" (Mietern/Erwerbern) präzise und situationsbezogen mitgeteilt wird, welches "Wohnverhalten" zur praktischen Umsetzung des Lüftungssystems erforderlich ist.

   
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